#collombeymuraz: die Gemeinde auf Social Media
Vom Anschlagbrett hin zu Instagram: Die Kommunikation der Gemeinden stützt sich zunehmend auf Social Media. Collombey-Muraz betreibt ein Instagram-Konto und hat so viele Follower wie kaum eine andere Walliser Gemeinde.
Eine weisse Schrift, ein blaues Dreieck und ein Foto: Diese grafischen Elemente sind das Markenzeichen des Instagram-Kontos der Gemeinde Collombey-Muraz (VS). Die Grafik wird jeweils an die geteilten Inhalte angepasst; sie bestimmt das Gesamtbild der Seite. Sie ist ausserdem wiedererkennbar, und die Gemeinde verwendet sie auch auf ihren anderen Kommunikationskanälen. Die Präsenz im sozialen Netzwerk ist Teil einer Gesamtstrategie, wie Olivier Turin, Gemeindepräsident und Kommunikationsverantwortlicher, erklärt. « Wir nutzen Instagram seit mehreren Jahren. Es ist eine Ergänzung zu unseren anderen Kommunikationskanälen und erlaubt uns, ein eher jüngeres Publikum anzusprechen.»
Die Unterwalliser Gemeinde nutzt verschiedene Kommunikationsmittel, um seine fast 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner zu erreichen. In der Gemeindezeitschrift «Colombes et Muraille» stellt sie verschiedene Projekte und Dienstleistungen vor; das Instagram-Konto hingegen hat den Vorteil, Informationen rasch und dynamisch verbreiten zu können. Während die Gemeinde auf ihrer Website über Administratives informiert, teilt sie auf dem sozialen Netzwerk Infos über Anlässe in der Region oder zum Leben in der Gemeinde.
Unterstützung von Spezialisten
In der Praxis kümmert sich eine externe Kommunikationsfirma um den Inhalt und die Publikation der Beiträge auf Social Media. Ein Fotograf wurde zudem beauftragt, qualitativ hochwertige Aufnahmen zu machen, die als Hintergrund für die Instagram-Posts dienen. Was die Auswahl des Inhalts angeht, so trifft der Gemeinderat die meisten Entscheidungen über die Veröffentlichung, und er macht auch Vorschläge für die zu teilenden Informationen.
Momentan ist es am Gemeindeschreiber oder manchmal an einem Mitglied des Gemeinderates, Kontakt mit der Kommunikationsfirma aufzunehmen, um sich über den Inhalt des Instagram-Kontos abzustimmen. «Eigentlich hat der Gemeindeschreiber aber genügend andere Aufgaben zu erledigen, und wir überlegen uns deshalb, diesen Ablauf in Zukunft zu ändern, vielleicht mit einer neuen Stelle, die sich unter anderem darum kümmert», sagt Olivier Turin. «Wir brauchen intern mehr Kompetenzen in diesem Bereich, denn es ist eine sich beinahe täglich stellende Aufgabe. Wenn wir gut sein wollen in der Kommunikation, müssen wir uns auch die Mittel dafür geben.» Um auf Social Media effizient zu kommunizieren, braucht es eine regelmässige Präsenz und eine gewisse Reaktionsfähigkeit. Zudem betont der Gemeindepräsident die Wichtigkeit, Informationen kohärent und koordiniert zu teilen.
«Wenn wir gut sein wollen in der Kommunikation, müssen wir uns auch die Mittel dafür geben.»
Das Leben in der Gemeinde
Ein Besuch auf dem Konto @collombey_muraz gibt einen guten Einblick in das Leben in der Gemeinde. Sportliche und kulturelle Aktivitäten, Einweihungen, Diskussionsanlässe, Veranstaltungen: In einer positiven Art und Weise wird auf regionale Anlässe aufmerksam gemacht. «Über Instagram wollen wir eine enthusiastische Kommunikation aufbauen», sagt Olivier Turin. Das zeigt sich auch in Beiträgen, in denen Personen gratuliert wird, die Spezielles geleistet haben, oder die einen idealen Skitag ankündigen.
Daneben finden sich auf dem Konto auch praktische Informationen sowie Erklärungen zum Funktionieren der Gemeinde. Die Posts decken die Themen Abfälle, Energiesparen, Mobilität und auch Biodiversität ab. In gewissen Fällen werden auch Artikel aus der Gemeindezeitschrift beworben.
Interaktion mit der Bevölkerung
Mit mehr als 1000 Abonnentinnen und Abonnenten ist das Instagram-Konto von Collombey-Muraz eines der am meistgefolgten Gemeindekonten im Wallis. Die Beiträge erhalten mehrere Dutzend Likes und Hunderte Ansichten; ab und zu werden sie auch kommentiert. Mit der Funktion «Teilen» können die Posts zudem weiterverbreitet werden und erhöhen so ihre Sichtbarkeit. Die Zahl der Followerinnen und Follower entspricht ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung der Gemeinde, was bedeutet, dass nicht alle Einwohnerinnen und Einwohner erreicht werden. Dem Gemeinderat ist das bewusst: «Wir bevorzugen immer die direkte Kommunikation und setzen auf verschiedene Kanäle, um die Bevölkerung so gut wie möglich zu informieren. Zum Beispiel organisieren wir regelmässig Informationsanlässe, die sehr gut ankommen und uns erlauben, mit den Menschen direkt in Kontakt zu treten», sagt der Gemeindepräsident. Die Gemeinde antwortet den Nutzerinnen und Nutzern auf Instagram zwar nicht direkt, nimmt aber manchmal Kontakt mit einer Person auf, um eine online aufgeworfene Frage oder Bemerkung zu klären.
Antizipieren und erklären
Soziale Netzwerke können manchmal recht feindselig sein, und es können Polemik und Fehlinformationen verbreitet werden. Wie kann eine Gemeinde damit umgehen, ohne eine unkonstruktive Debatte zu entfachen? Laut Olivier Turin liegt der Schlüssel in einer guten Antizipation und in klaren Erklärungen: «Transparenz wird immer wichtiger, und wir sorgen dafür, dass Informationen schnell weitergegeben werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Kommunikation ist auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet, und es ist wichtig, mit ihr auf Augenhöhe zu sein.» In Zukunft will die Gemeinde die Instagram-Seite weiter ausbauen, zum Beispiel mit kurzen Videos.