Für die Planung, den Bau und das Management von Sportanlagen braucht es spezifische Kenntnisse. Im Bild die Sportanlagen in Magglingen.

Im Dienste des Regensdorfer Sportnetzes

06.03.2023
3 l 2023

Beat Ladner leitet den Bereich Sport im sich dynamisch entwickelnden Regensdorf (ZH). Er berichtet, wie er sich das nötige Rüstzeug in Bezug auf die sich verändernde Sportinfrastruktur mit einer gezielten Weiterbildung angeeignet hat.

Die Gemeinde Regensdorf – lokal «Rägi» genannt – hat sich vom Bauerndorf zu einer Stadt in der Agglomeration Zürich mit aktuell gut 18 500 Einwohnerinnen und Einwohnern entwickelt. Nah am Puls dieser rasanten Veränderung ist Beat Ladner als Leiter Bereich Sport: «Regensdorf ist eine dynamische, schnell wachsende Gemeinde. Es entsteht sehr viel Neues. Dies spiegelt sich auch in der Arbeit wider. Man muss sich stetig weiterentwickeln und neue Wege gehen. Es gibt wenig Routine.»

In seiner Funktion ist er zuständig für die strategische und operative Bewegungs- und Sportförderung in der Gemeinde, ist zentrale Anlaufstelle für Sportfragen, führt das Sekretariat der Steuergruppe Sportnetz, arbeitet bei der Planung und Führung von Bewegungs- und Sportanlagen mit und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Das sorgt für viel Abwechslung: Er pflegt die Kontakte zu den Sportvereinen, koordiniert die Sportanlagenbelegung, organisiert den freiwilligen Schulsport, wirkt in die Gemeindeplanung ein, arbeitet bei Projekten mit, unterstützt bei deren Umsetzung und pflegt die Sportnetz-Website www.raegi-sportnetz.ch.

«Regensdorf ist eine dynamische, schnell wachsende Gemeinde. Es entsteht sehr viel Neues. Dies spiegelt sich auch in der Arbeit wider. Man muss sich stetig weiterentwickeln und neue Wege gehen.»

Beat Ladner, Leiter Bereich Sport, Regensdorf (ZH)

Neue Aufgabenfelder

Die rasante Entwicklung der Gemeinde hatte Auswirkungen auf das Jobprofil von Beat Ladner. Was als Sportkoordinator mit einem 20-Prozent-Pensum angefangen hatte, entwickelte sich nach zwei Jahren zu einer 80-Prozent-Anstellung, die auch die Verantwortung für die Sportinfrastruktur einschloss. Mit der Erkenntnis, dass die erweiterten Aufgaben auch neue Kenntnisse und Kompetenzen erforderten, entschied sich Beat Ladner, am Weiterbildungsstudiengang CAS EHSM Sportanlagen teilzunehmen. Das machte sich bezahlt: «Die Weiterbildung beleuchtet nicht nur sämtliche Aspekte der Sportanlagen, sondern berücksichtigt die Bewegungs- und Sportförderung ganzheitlich. Deshalb kann ich beinahe täglich auf das Gelernte zurückgreifen, sei es bei strategischen Themen, sei es bei konkreten operativen Aspekten in der Planung und Führung von Sportanlagen.»

Öffentliche Bewegungsräume unter Druck

In seiner CAS-Abschlussarbeit setzte sich Beat Ladner intensiv und praxisnah mit der bevorstehenden Entwicklung von Regensdorf und den absehbaren Konsequenzen für die öffentlichen Bewegungsräume auseinander. Diese geraten aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums zunehmend unter Druck. Seine in der Arbeit zusammengetragenen Erkenntnisse fliessen nun in verschiedene Planungsinstrumente der Gemeinde ein. Auf diese Weise wird der Entwicklung und Sicherung der öffentlichen Bewegungsräume genügend Rechnung getragen. Ganz im Sinne von «Rägi», das auch künftig lebenswert bleibt und dessen Bevölkerung nachhaltig bewegt wird.

Yverdon-les-Bains will Sportanlagen neu denken

Greg Perrenoud leitet das Sportamt der Stadt Yverdon-les-Bains. Er erklärt, warum er ein CAS im Bereich Sportanlagen absolviert hat und wie sein Wissen genutzt werden kann. Die Aufgaben des Sportamts von Yverdon-les-Bains sind vielfältig. Neben dem Unterhalt, der Gestaltung und dem Ausbau von Sportanlagen und Bewegungsräumen besteht seine Aufgabe darin, die Bevölkerung durch Förderprogramme, Veranstaltungen und Kurse zu mehr Aktivität zu animieren. Dieser Ansatz erfordert eine enge Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wie Gesundheitsfachleuten oder Raumplanern mit dem Ziel, die vielfältigen Bedürfnisse der Zielgruppen zu erfassen und die Bevölkerung zu mehr Bewegung zu motivieren. Vor diesem Hintergrund ergab das CAS EHSM Sportanlagen für Greg Perrenoud Sinn.

Die in der Ausbildung erworbenen theoretischen und praktischen Grundlagen ermöglichen es ihm, Dossiers rascher zu verstehen, Bedürfnisse besser zu antizipieren, einen stärker betriebsorientierten Blickwinkel einzunehmen und die Funktionsweise seiner Abteilung im Fokus auf Effizienz zu überprüfen. Er kann auch bei bereits begonnenen Projekten zielgerichteter zur Entwicklung beitragen.

Langfristig sollen die Erkenntnisse seiner CAS-Abschlussarbeit in ein kommunales Sportanlagenkonzept (GESAK) münden. Die Stadt Yverdon-les-Bains plant, ein solches noch 2023 zu lancieren. Der gesamte Bestand an Sport- und Bewegungsanlagen soll aufgewertet und Bedürfnisse und Erwartungen an diese Anlagen sollen über einen Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren integriert werden. Das Konzept wird bereichsübergreifend und in Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Dienststellen erarbeitet. Es wird sich auf alle Arten von Einrichtungen beziehen, sowohl auf Sportanlagen als auch auf Freiflächen wie Parks oder Schulhöfe, und mit dem Investitionsplan der Stadt verknüpft werden.

CAS EHSM Sportanlagen 2024-2025

Die Fachstelle Sportanlagen der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) ist die Kompetenzstelle für Sportanlagen in der Schweiz. Sie bietet zum wiederholten Mal einen CAS Sportanalgen an. Die Ausbildung vermittelt die für die Planung, den Bau, den Betrieb und den Unterhalt von Sportanlagen nötigen Grundlagen und Spezialkenntnisse. Sie startet Ende Januar 2024 und umfasst zwei einwöchige Pflichtmodule zu grundlegenden Themen sowie sechs je dreitägige Wahlmodule zu anlagenspezifischen Themen. Dies in den zwei Vertiefungsrichtungen «Sportanlagen-Bau» oder «Sportanlagen-Management».

Mit dem Besuch der beiden Pflichtmodule, von vier Wahlmodulen einer Vertiefungsrichtung und dem erfolgreichen Verfassen einer Abschlussarbeit kann das anerkannte Nachdiplomzertifikat (12 ECTS) erworben werden. Es können auch nur einzelne Module besucht werden.

Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2023.

Christa Grötzinger Strupler
Bundesamt für Sport (Baspo)
Fachstelle Sportanlagen
Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (EHSM)
Jana Voboril
Bundesamt für Sport (Baspo)
Fachstelle Sportanlagen
Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (EHSM)