Lärchenholz und viel Licht für den Kindergarten
Gemeinden setzen immer öfter auf den Baustoff Holz; bei Schulen, Gemeindehäusern und Mehrzweckhallen. So auch Riehen (BS): Der Doppelkindergarten aus Holz erhielt 2021 eine Auszeichnung des Prix Lignum.
Unter einem grossen, schützenden Dach liegen die teilweise überhohen Räume des Kindergartens Paradiesstrasse in Riehen (BS), die eine wunderschöne Raumstimmung entfalten und sich mit grossen Fenstern zum Garten öffnen. Zur Ambiance trägt auch das Material Holz bei, das für die Konstruktion, aber auch als Verkleidung eingesetzt wurde – in ganz unterschiedlichen Facetten von roh bis ganz fein. Der Kindergarten erhielt 2018 den Preis des Basler Heimatschutzes und die Auszeichnung Guter Bauten Basel. 2021 wurde das Projekt mit einer Anerkennung Region Nord des Prix Lignum ausgezeichnet.
Der neue Doppelkindergarten mit Tagesstruktur bezieht sich räumlich auf das kleinteilige Wohnquartier, das ihn umgibt. Drei Kernzonen gliedern den Grundriss und nehmen die notwendigen Nebenräume auf. Sie bilden zusammen mit den Dachflächen ein effizientes Tragwerk aus Holz. Die Räume öffnen sich mit grosszügigen Fensterflächen nach aussen zur überdachten Vorzone, die partiell witterungsgeschützte Spielflächen bietet und zum Garten überleitet. Die Dachräume zwischen den Haupträumen bieten den Kindern zusätzliche Spiel- und Rückzugsbereiche.
Die unterschiedlich geneigten Dachflächen und die hohen Dachhüte sind aussen mit einem hellen Aluminiumblech belegt. Im Inneren sind sämtliche Räume mit Lärchenholz ausgeschlagen. Grosse, zum Teil bewegliche Tafeln aus feinem Lärchenfurnier und die grosszügigen Holzfenster an der Fassade zeichnen die Räume aus. Die Dachschrägen sind mit massivem Lärchentäfer verkleidet, das den Unterrichtsräumen eine atelierhafte und doch wohnliche Stimmung verleiht. Einzig die Nassbereiche sind mit bunten Farbanstrichen versehen, die das an dieser Stelle fehlende Tageslicht kompensieren.
Prix Lignum: Schaufenster für die schönsten Gemeindebauten aus Holz
Der Prix Lignum ist der wichtigste Preis für Holzprojekte in der Schweiz. Die Preisträger finden breite Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Gesucht sind für den Prix Lignum 2024 einmal mehr die besten Arbeiten der letzten Jahre – vom Möbel über den Innenausbau bis zur ganzen Wohnsiedlung im Holzbau. Neu sind Einreichungen in zwei Kategorien möglich: Holzbauten und Schreinerarbeiten.
Jurypräsident des Prix Lignum 2024 ist der Architekt Marc Angélil. Viele weitere Persönlichkeiten wirken in den fünf grossregionalen und der nationalen Jury des Preises mit. Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), wird an der nationalen Preisverleihung die Festansprache halten.
Die Preisveranstalter freuen sich auf viele Eingaben von Gemeindebauten. Projekte können vom 1. Dezember 2023 bis zum 29. Februar 2024 online unter www.prixlignum.ch für den Wettbewerb eingereicht werden. Die nationale Preisverleihung findet am 19. September 2024 in Bern statt, die Vergabe der Auszeichnungen in den fünf Preisregionen folgt am 20. September 2024.