
Studie: viele Gemeinden zögern noch, KI einzusetzen
Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in der öffentlichen Verwaltung steht noch am Anfang. Besonders Gemeinden sind zurückhaltend. Viele wünschen sich übergeordnete Vorgaben, wie KI eingesetzt werden kann. Das sind Erkenntnisse aus der Nationalen E-Government-Studie 2025. Bevölkerung, Unternehmen und Verwaltungen wurden dabei auch zur Anwendung von generativer KI befragt. Sie sollten angeben, wie hoch sie ihr Wissen zu KI einschätzen, wo sie KI bereits nutzen oder wofür sie sie künftig einsetzen möchten.
Um die Ergebnisse der vertieften Befragung zu KI zu deuten, muss man zunächst festhalten: In allen befragten Zielgruppen wird der Wissensstand dazu als gering eingestuft. Zwei Drittel der Unternehmen setzen noch gar keine KI ein. Auch die Verwaltungen, besonders die Gemeinden, nutzen KI meist nur in geringem Umfang. Die vorgängige Regulierung von KI durch Kantons- oder Bundesvorgaben wird als wesentlich betrachtet.
Dabei sind die Chancen bekannt. Sowohl in Unternehmen als auch in der Verwaltung wird KI wenn, dann vor allem für interne Anwendungen genutzt. Ziel ist, Zeit zu sparen und Abläufe zu automatisieren. Obwohl eine grosse Zahl der Befragten auf viele der gestellten Fragen zu KI keine Auskunft geben konnte, scheint die Relevanz des Themas grundsätzlich bei den Befragten der Verwaltung angekommen zu sein.
Die Zurückhaltung bei den Gemeinden ist erklärbar. Die Befragten geben an, dass es an Schulungen und Austauschmöglichkeiten zum Einsatz von KI fehlt – und an Personal. Nur einzelne Gemeinden führen Kurse und Schulungen durch.
Auch die Nutzenden sind zurückhaltend. Nur wenige Befragte erachten die Entscheidungen einer KI als neutraler oder fairer als jene eines Menschen. Noch skeptischer sind sie gegenüber der vollständigen Übertragung behördlicher Entscheidungen vom Menschen auf ein KI-System. Bei allen Zielgruppen besteht das Bedürfnis, im Hinblick auf den Einsatz von KI durch die Behörden aktiv einbezogen zu werden.
Nationale E-Government-Studie
Alle drei Jahre wird die Nationale E-Government-Studie im Auftrag der Digitalen Verwaltung Schweiz (DVS) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) durchgeführt, um aktuelle Erkenntnisse zur Nutzung und Verfügbarkeit von elektronischen Behördenleistungen zu gewinnen. Für die Studie werden die Schweizer Bevölkerung, die Unternehmen und die Verwaltung zur Nutzung und Umsetzung von digitalen Behördendiensten befragt.
Digital-Ratgeber für Gemeinden
Welche Frage zur Digitalisierung und zu E-Government beschäftigt Ihre Gemeinde? Schreiben Sie uns, und mit etwas Glück wird Ihre Frage in unserer Rubrik aufgenommen und von kompetenten Expertinnen und Experten beantwortet.
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